Ich muss mich an das Dorfleben gewöhnen. Heute morgen ging ich mit dem Hund und sprach mit dem Nachbarn, der das Dach seines Schuppens reparierte. Wir grüßten uns, sprachen über das undichte Dach und das Wetter. Dann wurde ich unruhig, wollte weitergehen. Nicht, dass ich etwas vorhatte, mir fiel kein Thema ein und es kam mir fast ungehörig vor, trotzdem stehen zu bleiben und zu warten, ob er noch etwas zu sagen hatte.
Ich widerstand dem Impuls und wartete. Und bald fing er an zu erzählen, die und das. Es entspann sich ein nettes Gespräch. Aber in jeder kleinen Gesprächspause drängte etwas in mir weiterzugehen, das Gespräch abzuschließen. Immer wieder wartete ich dennoch ab. Bis das Gespräch versiegte und wir uns verabschiedeten.
Als ich weiterging, breitete sich wohlige Ruhe in mir aus. Ich hatte den Dingen die Zeit gegeben, die ihnen gebührt.
Ich habe angefangen zu ahnen, wie sehr ich das in den letzten Jahren verlernt habe. Unser kleines Dorf und die Berge sind ein guter Ort der Zeit wieder ihren Raum zu geben.