An sechs Tagen lernen wir täglich ein Bild aus der Fächerform des des Yangjia Michuan Taijiquan. Mit ihnen erfahren wir die Prinzipien des Taiji – Verwurzelung, die Kraft der Körpermitte, den Wechsel von Dynamik und Entspannung. Am Ende fügen wir alles zu einer Mini-Fächerform zusammen, die ihr – ebenso wie den Fächer – mit nach Hause nehmen könnt.

Das Wechselspiel von Yin und Yang erkennen wir auch in Berg und Tal, Hitze und Frische, Bewegung und Ruhe. Beim Üben genießen wir die morgendliche Kühle und den erholsamen Schatten des Abends. Wir wandern und entdecken in der Wildnis der Berge und der uralten Kulturlandschaft der Sierra Nevada grandiose Orte zum Üben.

Vorkenntnisse in einem Taiji-Stil sind von Vorteil, aber nicht erforderlich. Wichtig ist die Lust auf ganzheitliche Bewegung im Hochgebirge.

Termin: Samstag 15. Juli (abends) bis Samstag 21. Juli (morgens) 2018.

Ort: Bubión liegt 1.350 Meter über dem Meer im Nationalpark Sierra Nevada/Andalusien. In beiden Seminaren sind wir jeden Tag in den Bergen unterwegs. Die Wege sind steil und manchmal schmal. Ihr braucht daher eine gewisse Kondition und körperliche Fitness.

Anreise: Aus Deutschland mit dem Flugzeug bis Málaga oder mit dem Zug/Bus bis Granada. Von dort jeweils mit Bus oder Mietwagen. Abholung vom Flughafen nach Absprache eventuell möglich.

Kosten: 480 € pro Person für das Seminar, inklusive Abendessen am Samstag und Picknicks während der ganztägigen Ausflüge in den Bergen und ein Taiji-Bambusfächer.

Nicht enthalten sind die An- und Abreise sowie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung. In Bubión gibt es mehrere Ferienwohnungen und –häuser sowie zwei Pensionen.

Selbstverpflegung ist ganz einfach, da es Restaurants und Bars gibt, außerdem einen gut sortierten Mini-Supermarkt und einen Bäcker.

Eine genaue Ausrüstungsliste und Hinweise zu Unterkünften bekommt ihr nach der Anmeldung.

Anmeldung: Bitte per Mail oder telefonisch melden. Ihr erhaltet dann ein schriftliches Anmeldeformular.
0173 357 30 37 | info@taiji-am-teich.de

Die Landschaft

Bubión, befindet sich auf 1300m Höhe mit Blick auf die höchsten Berge der Iberischen Halbinsel. Bis 3500m hoch sind die Berge der Sierra Nevada. Die Landschaft ist felsig und wild, aber auch wasserreich und seit Jahrtausenden bewirtschaftet. Während der Herrschaft der Araber hier (8./9. Jahrhundert bis teilweise ins 15. Jahrhundert) haben die Araber die extrem steilen Berge hier durch Terrassen für die Landwirtschaft nutzbar gemacht und ein höchst komplexes und effizientes Bewässerungssystem angelegt, das auch heute noch genutzt wird.

Der besondere Reiz dieser Landschaft ist also die Mischung aus Wildnis, Hochgebirge und uralter Kulturlandschaft. Die Terrassen erinnern manchmal an asiatische Reisfelder, die schroffen steilen Felsen lassen an Kunlun oder denken, wo dann hinter dem nächsten Felsen ein daoistisches oder buddhistisches Kloster in den Berg gebaut sein könnte. Ab ca. 1800 Meter Höhe ist die gesamte Sierra Nevada ein Nationalpark und darf nicht befahren werden.

Den Reiz dieser Landschaft hat tatsächlich eines Tages auch ein Tibetischer Mönch hier entdeckt und schon vor Jahrzehnten ein paar Kilometer weiter ein buddhistisches Kloster gegründet. Mitte der 80er Jahre war der Dalai Lama hier um es einzuweihen und hat in der Dorfkirche in Bubión eine Ansprache gehalten. Zudem wurde er hier einem kleinen Jungen vorgestellt, der von den Mönchen als Wiedergeburt erkannt wurde – das Dorf ist voller solcher Geschichten.

Taiji und Qigong auf den Eras

Eine Besonderheit der Kulturlandschaft hier ist die so genannte Era, die gleichfalls aus der Zeit der Araber stammt. Eine Era ist eine oval oder rund angelegte, mit Natursteinen ausgelegte Dresch-Terrasse mitten in der steilen Landschaft. Auf den Eras wurde bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts mithilfe von Dresch-Schlitten, Mauleseln und dem Wind das Korn gedroschen. Jedes Dorf hat mindestens eine Era und jedes Cortijo (man könnte sagen, Alm, im Sommer bewirtschafteter Berghof), von denen es hier Dutzende, ja Hunderte gibt, hat seine eigene Era. Cortijos und somit Eras gibt es bis in die Höhe von 2500 Meter. Meist hat man von einer Era einen sensationellen Blick sowohl auf das Hochgebirge als auch in die steilen schroffen Täler bis hin zum Meer. Im Winter sieht man dort am Ende des Horizonts an klaren Abenden die Küste Afrikas.

Eras sind der perfekte Ort um Taiji und Qigong zu üben, egal ob still oder bewegt. Da sie über das gesamte Gebiet verteilt sind, kann man Eras wunderbar erwandern und Wanderungen so planen, dass sie an mehreren Eras vorbeiführen. Dort können wir dann anhalten, üben oder meditieren oder auch wunderbar picknicken!